Vortrag: Menschenrechtsverletzungen aufgrund sexueller Identität


Systematische Unterdrückung und Diskriminierung aufgrund sexueller Identität ist auch heute noch in vielen Ländern fester Bestandteil von Politik und Gesellschaft. So haben Homo-, Trans- und Intersexuelle oft nicht nur Repressalien am Arbeitsplatz, sondern auch Gefängnisstrafen oder im Extremfall sogar die Todesstrafe zu befürchten, wenn sie sich offen zu ihrer Sexualität bekennen. Über die konkreten Probleme Betroffener berichteten Julia Wieneke und Karina Seefeldt von der Aktionsgruppe „Menschenrechte und sexuelle Identität“ (MERSI, Sektion Hannover) in einem Vortrag, zu dem die Amnesty-Hochschulgruppe Paderborn am 13. Juli eingeladen hatte.
Unter dem Titel „Das Recht, anders zu sein – Menschenrechtsverletzungen an Schwulen, Lesben und Transgender“ informierten die Referentinnen zunächst allgemein über die Reichweite und die Problematik von Menschenrechtsverletzungen aufgrund sexueller Identität und gaben auch einen Einblick in die Aktivitäten der MERSI-Arbeitsgruppe. In einem zweiten Schritt wurde die Lebenssituation von Homo-, Trans- und Intersexuellen in insgesamt fünf Ländern – Polen, Kamerun, Lettland, Iran und den USA vorgestellt, Augenzeugenberichte verlesen und Stellungnahmen der Regierungen diskutiert. Schnell zeigte sich, dass Diskriminierung aufgrund sexueller Identität nicht nur ein Problem afrikanischer oder asiatischer Länder ist: Auch in zahlreichen europäischen Staaten sind Menschenrechtsverletzungen an Schwulen, Lesben und Transgender an der Tagesordnung; ein Grund mehr für die MERSI-Gruppe, auch in Europa aktiv zu werden. Am Ende gab es auch für die Zuhörerinnen und Zuhörer die Möglichkeit, mit zu diskutieren und Fragen an die Referentinnen zu stellen.

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